"Bis hierher hat uns Gott gebracht!" – so kann man es immer wieder in alten Gemeindeberichten lesen. Wohin wird Gott uns in den nächsten Jahren bringen? Welchen Weg sieht Gott für die Zukunft vor? Können und dürfen wir so etwas fragen - am Ende dieses Gottesdienstes, wo wir auf den 145jährigen Weg unserer Gemeinde zurückblickten? In fünf Jahren feiern wir – so Gott will und wir leben – 150 Jahre Freie evangelische Gemeinde in Krefeld. Was wird uns bis dahin beschäftigen und wie wird unsere Gemeinde im Jahr 2005 aussehen? Sicher ist, dass wir bis dahin ganz bestimmt neue Tische und Stühle haben. Wahrscheinlich werden wir auch unser Gemeindehaus bis dahin renoviert und verschönert haben. Und vielleicht werden wir auch an einem zweiten Ort in dieser Stadt anfangen Wurzeln zu schlagen.
Aber was wird uns noch beschäftigen in den nächsten Jahren? Das, was uns auf vielen Gemeindeversammlungen miteinander bewegte, aufregte, zueinander brachte und manchmal auch fast auseinanderriß?
Vielleicht ist die Frage auch falsch. Vielleicht müssen wir eher danach fragen, was uns beschäftigen soll - was uns als Gemeinde Jesu Christi beschäftigen muss? Schließlich sind wir ein kleiner Teil der Gemeinde Jesu in dieser Stadt.
Und dann sind wir wieder ganz nah bei unseren Vätern, bei den Gründern unserer Gemeinde, beim Evangelischen Brüderverein und bei dem was, sie beschäftigte und in Bewegung brachte, so dass wir heute und hier in einer Freien evangelischen Gemeinde sitzen können:
Der ungläubigen Welt soll in umfassender Tätigkeit das alleinige Heil in Christo nahe gebracht werden und jedes Mitglied des Vereins ist verpflichtet, persönlich dafür bereit zu sein, d.h. mit der Gabe zu dienen, die es von Gott empfangen hat. Das hat unsere Väter beschäftigt. Das ist mit anderen Worten genau dasselbe, was uns wichtig ist:Wie ein Puzzle aus vier Teilen gehören diese Schwerpunkte:
zusammen. Das eine ist nicht ohne das andere zu haben. Das hat vor uns schon längt unsere Väter beschäftigt. Menschen zu Jesus führen, so daß sie in der Kraft des Heiligen Geistes als hingegebene Nachfolger Jesu leben lernen und so Gott, den Vater, einander und die Kinder der Welt leidenschaftlich lieben. Wird das, was unsere Väter beschäftigte, auch uns gemeinsam wieder bewegen und die nächsten Jahre bestimmen?
Gestern haben wir im kleinen Kreis mit Emmi Pinkowski im Altenheim das Abendmahl gefeiert. Diese Momente sind es, die deutlich machen, wovon wir letztlich leben und worauf es in Wahrheit ankommt. Einzig und allein darauf, dass wir
mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht uns, sondern unserem getreuen Heiland Jesus Christus gehören, wie es in der 1. Frage des Heidelberger Katechismus heißt. "Bis hierher hat uns Gott gebracht!" Und er hat es durch viele einzelne Menschen getan, denen Jesus ihr ein und alles war. Für diesen Heiland haben sie sich verzehrt, damit Menschen wie Emmi Pinkowski eine Zukunft haben, auch wenn die Zeit in dieser Welt für sie abläuft.Ob wir im Jahr 2005 1% der Bevölkerung Krefelds als Mitglieder haben werden ist eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Dabei geht es aber nicht um Zahlen, sondern um einzelne Menschen, die für Gott zählen und die ohne Jesus buchstäblich auf den Weg in die Hölle sind und von denen der eine oder andere sogar schon mittendrin lebt, wenn wir zum Beispiel nur an manche unsere Straßenkids denken.
Zwei Dinge sind es, die uns verstärkt beschäftigen sollten:
Die Zukunft haben wir nicht in der Hand, aber wir können sie mit gestalten oder aber sie wird für uns gestaltet.