Jesus beginnt seine öffentliche Laufbahn, indem Johannes, der Täufer über ihn sagt,
Johannes 1, Vers 29: Seht, das ist Gottes Opferlamm, das die Sünden aller Menschen hinwegtragen wird.Dieses Wort steht am Anfang des Handelns und Wirkens Jesu. Und dieses Wort steht am Ende. Alles was Jesus wollte, liegt in diesem einen Satz: Dies ist Gottes Opferlamm (Johannes 1, Vers 36).
So hat er es drei Jahre später seinen Jüngern selbst gesagt, auf dem Weg nach Jerusalem, auf seinem letzten Weg.
Der Menschensohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele (Markus 10, Vers 45).Jesus kam um zu sterben. Jesus lebte um zu sterben. Jesus behauptet: Das Beste, was ich tun kann, ist zu sterben, stellvertretend für alle Menschen! Nirgendwo sonst wird uns das so bewußt wie an diesem Tag und beim Abendmahl.
Jesus feierte am Abend vor seinem Tod mit seinen Jüngern das Passa und setzte dabei das Abendmahl ein. Schauen wir uns an, was an diesem Tag passiert, am Abend vor seiner Kreuzigung, bei diesem einen und ganz besonderem Mahl.
Vorbereitung
Lukas 22, Verse 7 bis 13:Es kam der Tag, an dem das Passalamm geschlachtet werden mußte. Deshalb gab Jesus seinen Jüngern Petrus und Johannes den Auftrag: «Bereitet alles vor, damit wir gemeinsam das Passamahl essen können.» «Wo sollen wir denn das Fest feiern?» fragten sie. «Wenn ihr nach Jerusalem kommt», antwortete er, «wird euch ein Mann mit einem Wasserkrug begegnen. Geht ihm nach bis zu dem Haus, das er betritt. Sagt dem Hausherrn: `Unser Meister bittet dich, uns den Raum zu zeigen, in dem er mit seinen Jüngern das Passalamm essen kann.' Er wird euch im Obergeschoß in einen großen Raum führen, der mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet das Essen zu.» Die Jünger gingen in die Stadt. Es kam alles so, wie Jesus es gesagt hatte. Und sie bereiteten dort das Fest vor.
Fußwaschung
Johannes 13, Verse 2 bis 15:An diesem Abend, als Jesus mit seinen Jüngern beim Essen war, hatte der Teufel Judas Ischarioth schon zum Verrat an Jesus verführt. Jesus aber wußte, daß ihm der Vater unbegrenzte Macht gegeben hatte, daß er von Gott gekommen war und zu ihm zurückkehren würde. Da stand er vom Tisch auf, legte seinen Umhang ab und band sich ein Tuch um. Er goß Wasser in eine Schüssel und begann, seinen Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Tuch abzutrocknen. Als er zu Simon Petrus kam, wehrte dieser ab: «Herr, wie kommst du dazu, mir die Füße zu waschen!» Jesus antwortete ihm: «Du verstehst jetzt noch nicht, was ich tue. Aber später wirst du es verstehen.» Doch Petrus blieb dabei: «Niemals sollst du mir die Füße waschen!», worauf ihm Jesus erwiderte: «Wenn ich dir nicht die Füße wasche, gehörst du nicht zu mir.» Da sagte Petrus: «Herr, dann wasch mir auch die Hände und das Gesicht, nicht nur die Füße!» Jesus antwortete: «Wer gebadet hat, der ist ganz rein. Ihm braucht man nur noch den Straßenstaub von den Füßen zu waschen. Ihr seid alle rein - außer einem.» Jesus wußte nämlich, wer ihn verraten würde. Deshalb sagte er: «Ihr seid nicht alle rein.» Nachdem Jesus ihnen die Füße gewaschen hatte, zog er seinen Umhang wieder an, setzte sich und fragte seine Jünger: «Versteht ihr, was ich eben getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr. Das ist auch richtig so, denn ich bin es. Wie ich, euer Meister und Herr, euch jetzt die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch gegenseitig die Füße waschen. Ich habe euch damit ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. Handelt ebenso!
Verrat
Matthäus 26, Verse 21 bis 22 / Johannes 13, Verse 22 bis 30:Während sie aßen, sagte er: «Einer von euch wird mich verraten!» Erschrocken fragte jeder: «Meinst du etwa mich?» Die Jünger sahen sich bestürzt an und bemühten sich erschrocken, herauszufinden, wen er meinte. Neben ihm am Tisch saß der Jünger, den Jesus liebte. Dem gab Petrus einen Wink: «Frage du ihn, wen er meint!» Da beugte er sich zu Jesus hinüber und fragte leise: «Herr, wer von uns ist es?» Jesus antwortete ihm: «Es ist der, dem ich das Brot geben werde, das ich jetzt in die Schüssel eintauche.» Und nachdem er das Brot eingetaucht hatte, gab er es Judas, dem Sohn des Simon Ischarioth. Von diesem Augenblick an hatte Satan den Judas ganz in seiner Gewalt. «Beeile dich, Judas! Erledige bald, was du tun willst!» forderte Jesus ihn nun auf. Keiner von den anderen am Tisch verstand, was Jesus mit diesen Worten meinte. Judas nahm das Brot und ging eilig hinaus in die Nacht.
Abendmahl
Lukas 22, Verse 15 bis 20:«Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, mit euch das Passamahl zu essen, bevor ich leiden muß», sagte er. «Ihr sollt wissen: Ich werde das Passamahl erst wieder im Reich Gottes mit euch feiern. Dann hat sich erfüllt, wofür das Fest jetzt nur ein Zeichen ist.» Jesus nahm den Becher mit Wein, sprach das Dankgebet und sagte: «Nehmt den Becher und trinkt alle daraus. Denn ich werde keinen Wein mehr trinken, bis das Reich Gottes gekommen ist.» Dann nahm er das Brot. Er dankte Gott dafür, teilte es und gab es ihnen mit den Worten: «Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder. Denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot eßt.» Nach dem Essen nahm er den Becher mit Wein, gab ihn den Jüngern und sagte: «Dies ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird für euch zur Vergebung der Sünden vergossen.
Liebesgebot
Johannes 13, Verse 31 bis 35:Nachdem Judas sie verlassen hatte, sagte Jesus: «Jetzt wird Gott zeigen, wer der Menschensohn wirklich ist, und dadurch wird auch die Herrlichkeit Gottes sichtbar. Wenn der Menschensohn erst Gott verherrlicht haben wird, dann wird auch Gott den Menschensohn verherrlichen, und das geschieht bald. Denn bei euch, meine lieben Kinder, werde ich nur noch kurze Zeit sein. Ihr werdet mich suchen. Doch was ich den Juden gesagt habe, muß ich jetzt auch euch sagen: Wohin ich gehen werde, dahin könnt ihr mir nicht folgen. Heute gebe ich euch ein neues Gebot: Ihr sollt einander lieben, so wie ich euch geliebt habe. An eurer Liebe füreinander wird die Welt erkennen, daß ihr meine Jünger seid.»
Der Kreuzweg beginnt
Matthäus 26, Verse 30 bis 33:Nachdem sie das Danklied gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Unterwegs sagte Jesus zu seinen Jüngern: «In dieser Nacht werdet ihr alle an mir zweifeln und mich nicht mehr begreifen. Denn es steht geschrieben: `Ich werde der Herde den Hirten nehmen, und die Schafe werden auseinanderlaufen.' Aber nach meiner Auferstehung gehe ich nach Galiläa. Dort werde ich euch wiedersehen.»
Johannes, der Täufer sagt ganz am Anfang über Jesus:
Seht, das ist Gottes Opferlamm, das die Sünden aller Menschen hinwegtragen wird.Dadurch, daß Jesus das Abendmahl am Abend vor seiner Kreuzigung einsetzt bei der Feier des Passa mit seinen Jüngern, bekommt dieser Satz Tiefe und Bedeutung.
Gott selbst hatte das Passa vor dem Auszug aus Ägypten angeordnet. In der Nacht des Auszugs mußte in jedem israelitischen Haushalt ein fehlerloses Lamm geschlachtet werden. Mit dem Blut des Lammes wurden dann die Türpfosten und die obere Schwelle bestrichen. Das Blut des Lammes war das Zeichen, das vor dem Verderber rettet!
Paulus schreibt:
Denn auch wir haben ein Passalamm, das ist Christus, der geopfert ist (1. Korinther 5, Vers 7). Wie das Blut des Passalammes in der Nacht vor dem Auszug die Rettung Israels erwirkte, so rettet das Blut Jesu. Christus ist unser Passalamm.Jedesmal wenn wir Abendmahl feiern, erinnern wir uns daran, an sein Sterben am Kreuz, an seinen Opfertod. Er ist unser Passalamm. Er ist Gottes Opferlamm, das die Sünden aller Menschen ans Kreuz getragen hat.
Jedesmal wenn wir Abendmahl feiern, wird uns unsere Errettung erneut bestätigt. Brot und Wein wollen uns in zeichenhafter Sprache sagen: So gewiß, wie wir das Brot brechen, so gewiß ließ sich Jesus für uns und an unserer Stelle grausam martern und hinrichten. So gewiß, wie wir den Wein trinken, so gewiß verblutete er für uns und an unserer Stelle in Schmach und Verlassenheit.
Sein Tod ist unser Leben. Sein Opfer ist unser Heil. Seine Hingabe ist unser Glück. So wird Jesus, Gottes Opferlamm, unser Passalamm in alle Ewigkeit gerühmt und angebetet. Das letzte Buch der Bibel gibt uns den Blick auf die Zukunft frei: Gewaltig ertönte ihre Stimme:
«Allein dem Lamm, das geopfert wurde, gehören alle Macht und aller Reichtum. Christus allein gehören Weisheit und Kraft, Ehre, Herrlichkeit und Anbetung!» Alle, die im Himmel und auf der Erde leben, die Toten unter der Erde wie die Geschöpfe des Meeres, sie alle sangen: «Lob und Ehre, alle Herrlichkeit und Macht gehören dem, der auf dem Thron des Siegers sitzt, und dem Lamm für immer und ewig (Offenbarung 5, Verse 12 bis 14).Jedesmal wenn wir Abendmahl feiern, erinnern wir uns an Jesus und sein Sterben für uns. Dabei bleiben wir nicht bei Karfreitag stehen. Wir wissen um Ostern und um den Sieg des Lammes. Wir feiern dieses Abendmahl in dem Wissen und in der Erwartung, daß Jesus wiederkommt und wir bei ihm sein werden, bei ihm, dem Lamm Gottes, das für unser Schuld und an unserer Stelle geopfert wurde.
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