Nur
Und wir können uns entspannt im Computersessel zurücklehnen und uns die über 445 Seiten lange Anklageschrift im Internet (
Was hier passiert, ist in dieser Form bisher einmalig! Die Anklageschrift des Sonderermittlers Kenneth Starr gegen den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Bill Clinton ist via Internet von jedermann einsehbar! Nun können wir uns also getrost zurücklehnen und die Einzelheiten dieser Sexaffäre bis ins Detail nachlesen. Ob sich auch diesmal wieder das Sprichwort bewahrheitet: "Die kleinen hängt man und die Großen läßt man laufen!" bleibt abzuwarten. Wie der mächtigste Mann der Welt nach dieser Bloßstellung weiterhin sein Amt ausführen will, ist sicherlich die große Frage! Ob das fair ist, daß ein Parlament so mit seinem Präsidenten umgeht, ist eine ganz andere Frage.
Sicher ist, daß die Affäre des Präsidenten zu zwei Reaktionen führen wird:
Die einen werden denken: "Pfui!, wie kann man nur!"
Die anderen werden sich sagen: "Wenn sogar ein Präsident sich vor aller Welt so verhalten darf, na ich dann doch wohl erst recht!"
Beide Reaktionen sind menschlich verständlich, aber eines Christen völlig unwürdig! Denn jeder einzelne von uns - es sei denn, er ist ein Holzmännchen - ist ja keinen Deut besser als Bill Clinton.
Der einzige Unterschied zwischen uns und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten ist, daß man unsere Anklageschrift nicht im Internet nachlesen kann.
Es gilt, was Jesus sagte, Matthäus 7, Vers 3: Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?
Nur
Wir sind ungerecht!
Römer 3, Verse 10 bis 18: Kein Mensch kann vor Gott als gerecht bestehen; kein Mensch hat Einsicht und fragt nach Gottes Willen. Alle haben den rechten Weg verlassen; verdorben sind sie alle, ausnahmslos. Niemand ist da, der Gutes tut, nicht einer. Ihre Worte bringen Tod und Verderben, von ihren Lippen kommen böse Lügen, tödlich wie Natterngift sind ihre Reden. Nur Fluch und Drohung quillt aus ihrem Mund. Rücksichtslos opfern sie Menschenleben. Wo sie gehen, hinterlassen sie Trümmer und Elend. Was zum Frieden führt, ist ihnen unbekannt. Sie wissen nichts von Gottesfurcht.
Keiner - steht da - nicht mal ein einziger - niemand - kann vor Gott bestehen, denn alle - jeder - auch Du und ich - haben gesündigt und sind vor Gott schuldig geworden!
Deshalb sind wir ja auch Christen geworden, weil wir unsere Sünde erkannt und begriffen haben, daß wir einen Heiland brauchen, einen der uns die Schuld abnimmt, Jesus, der sein Leben für unser Leben gab! Deshalb nennen wir uns Christen, weil wir wissen, daß in uns nichts Gutes ist, daß wir so, wie wir von Natur aus sind vor Gott nicht bestehen können.
Kein Mensch kann vor Gott als gerecht dastehen, keiner! Es gibt in uns keinen guten Kern, den man nur freilegen muß. Jeder Mensch - so sagt es die Bibel - ist durch und durch schlecht und böse.
Deshalb sind wir ja auch Christen geworden!
Aber das bedeutet nicht, daß wir dadurch "bessere Menschen" geworden sind und aufgehört haben, Sünder zu sein!
Ich befürchte, daß wir manchmal da etwas mißverstanden haben! Durch unseren Glauben an Jesus Christus sind wir keinen Deut besser geworden. Wir sind nach wie vor Sünder und können mit dem was wir sind und was wir tun, nicht vor Gott bestehen! Keiner von uns!
Christus ist unsere Gerechtigkeit! Er allein! Nichts, was in uns ist, oder was wir tun, läßt uns vor Gott bestehen! Auch unser frommes Leben nicht, nur Jesus!
Wir sind und bleiben auch als Christen Sünder und leben von dem Freispruch Christi und seiner Gerechtigkeit und nicht von unserem frommen Lebensstil und unserer eigenen Gerechtigkeit!
Das vergessen wir manchmal, nicht wahr! Es hat sich ja auch wirklich etwas in unserem Leben verändert, im Leben eines Menschen, der Jesus gehört. Er lebt anders. Er muß nicht mehr sündigen. Sein Charakter verändert sich. Sein Denken verändert sich. Sein Verhalten verändert sich. Ein Christ ist ein Mensch, dessen gesamtes Leben unter die Herrschaft Jesu geraten ist und sich deshalb zwangsläufig verändert - lebenslang. Wo das nicht passiert, stimmt etwas mit dem Glauben dieses Menschen nicht.
Johannes 15, Verse 1 bis 2: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weinbauer. Er entfernt jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt; aber die fruchttragenden Reben reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringen. Der Heilige Geist ist bei einem Christen vom ersten Tag des Glaubens an dabei ihn zu einer fruchttragenden Rebe umzugestalten (siehe Galater 5, Verse 22 bis 24).Es verändert sich also wirklich etwas im Leben eines Menschen, der Jesus gehört.
2. Korinther 5, Vers 17: Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen.Dadurch, daß sich unserer Leben als Christen tatsächlich verändert hat, nicht nur grundlegend - sondern permanent verändert - fruchttragende Reben werden gereinigt - und wir Christus immer ähnlicher werden, vergessen wir das manchmal, daß wir nach wie vor Sünder sind und in uns nichts Gutes ist!
Jesus ist unsere Gerechtigkeit! Deshalb ist da auch kein Platz für Selbstgerechtigkeit! Wir kennen doch die Geschichte, Jesus hat sie erzählt: Da beten zwei im Tempel, ein Pharisäer und ein Zöllner (
Lukas 18, Verse 9 bis 14). Der eine sagt: "Danke, daß ich nicht so bin wie Bill Clinton und auch nicht wie die Penner von der Hochstraße und wie die anderen Asozialen. Du weißt, ich gehöre zur Freien evangelischen Gemeinde. Ich bin Mitarbeiter und ich gebe sogar mehr als den zehnten Teil von meinem Geld!" Der andere betet: "Herr, sei mir Sünder gnädig!"Und Jesus endet mit dem Satz:
Der Zöllner kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.Wer auf seine eigene Gerechtigkeit besteht, bringt sich damit um die Gerechtigkeit, die allein vor Gott gilt: Jesus!
Das dürfen wir niemals vergessen! Christus ist unsere Gerechtigkeit. Wir bleiben Sünder! Dabei geht es nicht um bürgerliche Moral. Es geht nicht darum, daß wir als Christen, daß tun, was gesellschaftlich anständig ist. Wir sollen das tun, was Gott von uns will und das läßt sich schwarz auf weiß in der Bibel nachlesen. Der Maßstab, den Gott an unser Leben legt ist seine Heiligkeit und nicht das, was gesellschaftlich normal und in einer christlichen Gemeinde üblich ist.
Schauen wir uns das einmal, was Gott von uns will, von uns die wir uns Christus verpflichtet haben,
Kolosser 3, Verse 8 bis 9 und 13 bis 14: Jetzt müßt ihr das alles ablegen, auch Zorn und Aufbrausen, Boshaftigkeit, Beleidigung und Verleumdung. Belügt einander nicht mehr! Ihr habt doch den alten Menschen mit seinen Gewohnheiten ausgezogen und habt den neuen Menschen angezogen: den Menschen, der in der Weise erneuert ist, daß er nun Gott erkennt und weiß, was Gott will - der erneuert ist nach dem Bild dessen, der ihn am Anfang nach seinem Bild geschaffen hat!Wo diese Erneuerung geschehen ist, da zählt es nicht mehr, ob jemand zu den Griechen gehört oder zu den Juden, ob jemand beschnitten ist oder unbeschnitten, ob jemand zu einem unzivilisierten Volk gehört oder gar zu einem Stamm von Wilden, ob jemand im Sklavenstand ist oder frei. Was einzig noch zählt, ist Christus, der in allen lebt und der alles wirkt.
Ihr seid von Gott erwählt, der euch liebt und zu seinem heiligen Volk gemacht hat. Darum zieht nun wie eine neue Bekleidung alles an, was den neuen Menschen ausmacht: herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Bescheidenheit, Milde, Geduld. Ertragt einander! Seid nicht nachtragend, wenn euch jemand Unrecht getan hat, sondern vergebt einander, so wie der Herr euch vergeben hat. Und über das alles darüber zieht die Liebe an, die alles andere in sich umfaßt. Sie ist das Band, das euch zu vollkommener Einheit zusammenschließt.
Das ist der Maßstab, den Gott an unser Leben legt, seine Heiligkeit: Wir sollen so leben, wie Jesus!
Jetzt mal konkret: Wie war das denn z.B. heute morgen, beim Frühstückstisch, mit dem Zorn und dem Aufbrausen? Wie ist das denn bei uns mit der Schadenfreude und der Boshaftigkeit? Was haben wir denn eben gedacht, als wir uns begrüßten? Und wie ist das mit dem Nachtragen, wenn uns einer mal verletzt hat? Wie ist das bei uns mit dem Neid und der Eifersucht? Und was ist mit unserem Stolz und der Art und Weise wie wir über andere reden?
Klar, nur
Es gibt eine herrliche Karikatur: Da sind zwei gestorben und unterhalten sich miteinander, während sie auf dem Weg zu Gott sind. "Was bin ich froh", sagt der eine zum anderen "das es im Himmel keine Computer gibt". Und auf dem Bild sieht man wie über den Beiden, die da zum Himmel schweben, Gott thront - sitzend an der Tastatur eines Computers.
Stellen wir uns das einmal vor: Gott braucht keinen Computer, um unsere Sünden in einer Datenbank festzuhalten. Er ist allwissend. Er weiß Bescheid. Ihm können wir nichts vormachen. Er hat das alles mitgekriegt, was heute morgen bei jedem von uns ablief. Er hat auch alle unsere Gedanken gehört, die wir an diesem Tag bis jetzt dachten.
Und von Jesus wissen wir, daß Sünde in unserem Kopf beginnt, mit dem Denken anfängt, mit dem Denken über uns und über andere. Das das alles aus unserem Herzen kommt, was wir da ausleben.
Stellen wir uns das einmal vor: Alles, was wir jemals falsch gemacht haben, alles, womit wir andere verletzt haben, alles, womit wir Gott enttäuscht haben und jeder einzelne ehebrecherische Gedanke, jedes schlechte Wort, jeder böse Gedanke über einen anderen Menschen, all das - unsere ganze Sünde - auch die, von diesem Tag, alles - als Anklageschrift im Computer gespeichert und weltweit abrufbar!
Das wäre nicht auszudenken, nicht wahr, wenn wir so - wie Bill Clinton - vor aller Welt bloßgestellt würden. Wenn jeder lesen könnte, was wir gedacht und getan haben und wie wir sind! Stellen wir uns das einmal vor! Auch unsere Frau und selbst unsere Tochter kann am Internet unsere Anklageschrift lesen.
Gott sei Dank, veröffentlicht Gott unsere Anklageschrift nicht im Internet! Auch sonst nirgendwo!
Aber der Staatsanwalt, der Teufel tut es. Jesus nennt ihn, den Verkläger der Brüder (
Offenbarung 12, Vers 10: Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte).Nicht nur Gott weiß um unsere Schuld und um unser Versagen. Der Teufel weiß es auch. Und er klagt uns nicht nur bei Gott an. Er macht uns auch ein schlechtes Gewissen und er klagt uns bei anderen Menschen an. Wenn wir mit unserer Schuld nicht zu Jesus gehen, kommt der Teufel und stellt uns öffentlich an den Pranger: "Und so einer will Christ sein!"
Vielleicht begreifen wir jetzt, was
Römer 3, Vers 10 bedeutet: Kein Mensch kann vor Gott als gerecht bestehen!
Nur Jesus macht uns gerecht!
Römer 3, Vers 23 bis 26: Alle sind schuldig geworden und haben den Anteil an Gottes Herrlichkeit verloren. Ganz unverdient, aus reiner Gnade, läßt Gott sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen, aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist. Ihn hat Gott vor aller Welt als Sühnezeichen aufgerichtet. Durch sein Blut, das am Kreuz vergossen wurde, ist die Schuld getilgt. Das wird wirksam für alle, die es im Glauben annehmen.
Gott hat unsere Anklageschrift nicht im Internet veröffentlicht, sondern ans Kreuz geheftet,
Kolosser 2, Vers 14: Gott hat den Schuldschein, der uns mit seinen Forderungen so schwer belastete, eingelöst und auf ewig vernichtet, indem er ihn ans Kreuz nagelte.So ist Gott, barmherzig und gnädig. Wir müssen nicht selber büßen. Christus hat für uns gebüßt. Wir müssen nicht selber hängen. Christus hat für uns am Kreuz gehangen.
So ist Gott, gerecht! Denn auf Sünde steht der Tod. Und diesen Tod hat Jesus für uns auf sich genommen. Die Anklageschrift wurde ans Kreuz geheftet. Wer zu diesem Kreuz geht, wer Jesus glaubt, der ist frei von seiner Schuld und durch das vergossene Blut Jesu gerecht gesprochen!
Nicht Ariel wäscht porentief rein und uns schon gar nicht von unserer Schuld frei, sondern nur das Blut Jesu Christi wäscht uns rein von aller unserer Schuld.
1. Johannes 1, Vers 9: Wenn wir behaupten, ohne Schuld zu sein, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit lebt nicht in uns. Wenn wir aber unsere Verfehlungen eingestehen, können wir damit rechnen, daß Gott treu und gerecht ist: Er wird uns dann unsere Verfehlungen vergeben und uns von aller Schuld reinigen, die wir auf uns geladen haben.
Nur Jesus macht uns vor Gott gerecht. An diesem Kreuz ist kein Platz für unsere eigene Gerechtigkeit!
Wir leben von der Gerechtigkeit Gottes, die er uns in Jesus geschenkt hat!
Deshalb bleiben wir auch Tag für Tag auf die Vergebung angewiesen. Weil wir in uns keine Gerechtigkeit haben. Unsere Gerechtigkeit sind nicht unsere Worte oder Taten, nicht unser Wissen oder Können, nicht unser Lebensstil, einzig und allein Jesus!
Auch als Christen sind wir nicht aus uns heraus vor Gott gerecht, sondern nur durch Jesus! Wir bleiben ungerecht und Sünder. Wir bleiben auf die Vergebung angewiesen. Keiner ist vor Gott gerecht!
Nur Gott ist gerecht!
Gott ist nicht in unserem Sinne "fair" - er ist gerecht - aber er ist nicht fair! Er hält sich nicht an unsere Spielregeln!
"Das Wort Gerechtigkeit findet sich heute selten im allgemeinen Sprachgebrauch. Viele Menschen haben diesen Begriff durch den Ausdruck Fairneß ersetzt, denn Fairneß orientiert sich nur an zeitbedingten Regeln. Gerechtigkeit dagegen sucht nach zeitübergreifenden Wertmaßstäben", sagt der Osnabrücker Theologe und Religionspädagoge Prof. Dr. ReinholdIst das fair, daß wir es hier so gut haben und während wir hier einen Gottesdienst feiern, zur gleichen Zeit Menschen in der dritten Welt verhungern?
Ist das fair, daß wir nicht aus einer geschiedenen Familie stammen, nicht von unserem Vater sexuell mißbraucht wurden, Arbeit haben und einen Ehepartner?
Ist das fair, daß am 3. Juni dieses Jahres 101 Menschen beim größten Zugunglück in der BRD umkamen?
Gott ist in unserem Sinne nicht fair! Er ist gerecht! Das Gute, daß wir erleben haben wir nicht verdient. Es ist ein unverdientes Geschenk!
Matthäus 5, Vers 45: Er läßt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er läßt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten.
Gott ist nicht fair. Und diese Welt ist nicht gerecht.
"Die Welt ist nicht gerecht. Löwen fressen Antilopen. Das ist ungerecht den Antilopen gegenüber. Spatzen fressen Würmer. Das ist ungerecht den Würmern gegenüber. Spinnen fressen Fliegen. Das ist ungerecht den Fliegen gegenüber. Und es zieht sich durch die gesamte Tierwelt. Das Konzept der Gerechtigkeit gibt es nicht in der Natur. Nur wir haben dieses mit unserm "überragenden Denkhirn" geschaffen und erleiden täglich massive Unlustgefühle, wenn sich jemand nicht an dieses Programm hält. Es wird in der Regel dazu genutzt uns Schuldgefühle einzureden und uns zu manipulieren. Die Gerechtigkeitsfalle in die wir tagtäglich reintappen ist eng verbunden mit den 1:1-Angleichungsprinzip. Fairneß, ist eine Methode, ein Konzept, das dazu geeignet ist das eigene Leben nicht selbst steuern zu müssen. Anstatt Dinge für unfair und ungerecht zu halten, solltest du dir lieber Strategien überlegen, um das zu erreichen, was du willst; das vollkommen losgelöst ist, von den Erwartungen anderer Menschen. Die Aussage: "Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder sich so verhält?" solltest du ignorieren, weil die anderen Schafe das eben nicht tun. Schuldgefühle sind für sie, wie das tägliche Brot - lebensnotwendig. Mach dich frei...." heißt es auf einer esoterischen Seite im Internet. Den hier aufgezeigten Weg des knallharten Egoismus halte ich allerdings nicht für die Lösung.Es stimmt: Gott ist in unserem Sinne nicht fair und diese Welt ist nicht gerecht! Aber immer und immer wieder, wenn das Leid zuschlägt, fragen Menschen warum. Warum hat Gott das zugelassen? Wo war er in
Und es werden dazu die tollsten Klimmzüge unternommen. So konnte man in einer Ansprache beim Trauergottesdienst für die Opfer des ICE-Unglücks in Eschede lesen:
"Jenem ersten Karfreitag entsprechen die Karfreitage unseres Lebens."Keine Frage, dort in Eschede ist unsagbares Leid geschehen. Es gibt auch keine einfache Antwort auf die Frage nach dem Warum und Weshalb und es ist unsagbar schwer in einer solchen Situation Worte des Trostes zu finden.
Aber man kann das einmalige und unvergleichbare Karfreitags-geschehen nicht mit unserem menschlichem Leid und Elend auf eine Stufe zu stellen. Das Kreuz Christi stand auf Golgatha und nicht in Eschede!
Wir brauchen Gott nicht zu verteidigen!
Diese Welt ist nicht gerecht und Gott ist in unserem Sinne nicht fair! Und wir selbst relativieren ja auch immer wieder das Leid. Da trauern wir zurecht um 100 Menschen in Eschede und zur gleichen Zeit sterben von uns fast unbeachtet 1000ende im Erdbebengebiet von Afghanistan und anderswo.
In diesem wichtigen
Wenn Gott in unserem Sinne fair wäre - wenn er so wäre wie wir - wenn er sich an unsere Spielregeln halten würde, meint ihr es würde nach dem was wir als Deutsche anderen im 2.Weltkrieg angetan haben, noch einen einzigen Deutschen geben?
Wenn Gott in unserem Sinne fair wäre - wenn er so wäre wie wir - wenn er sich an unsere Spielregeln halten würde, wie würde es da wohl in einer Welt aussehen die Ungeborene tötet?
In unserem Sinne ist Gott nicht fair!
Unser Problem ist, daß wir uns ständig mit anderen vergleichen:
Wir schauen auf die, die es scheinbar besser haben als wir und denken, daß ist ungerecht!
Wir schauen auf die, die es schlechter haben als wir und denken, daß ist fair, schließlich haben wir es verdient, daß es uns so gut geht!
Wir legen die Spielregeln fest, was gerecht und was ungerecht ist. Aber nur Gott ist gerecht! Er allein und sonst niemand!
Vergleichen macht bitter und ungerecht!
Als Johannes der Täufer im Gefängnis saß und darauf wartete, daß Jesus endlich mit den Gottlosen aufräumt, bekommt er nur zu hören, daß Jesus Kranke heilt und von der Liebe Gottes predigt und er fragt sich, was Jesus da eigentlich macht und was das soll und ob er wirklich der Messias ist. Jesus antwortet ihm:
Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert (Matthäus 11, Vers 6).Oder denken wir an die Arbeiter im Weinberg (
Matthäus 20, Verse 1 bis 16: Wenn Gott sein Werk vollendet, wird es sein wie bei dem Weinbergbesitzer, der früh am Morgen auf den Marktplatz ging, um Leute zu finden und für die Arbeit in seinem Weinberg anzustellen. Er einigte sich mit ihnen auf den üblichen Tageslohn von einem Silberstück, dann schickte er sie in den Weinberg. Um neun Uhr ging er wieder auf den Marktplatz und sah dort noch ein paar Männer arbeitslos herumstehen. Er sagte auch zu ihnen: 'Ihr könnt in meinem Weinberg arbeiten, ich will euch angemessen bezahlen.' Und sie gingen hin. Genauso machte er es mittags und gegen drei Uhr. Selbst als er um fünf Uhr das letzte Mal zum Marktplatz ging, fand er noch einige herumstehen und sagte zu ihnen: 'Warum tut ihr den ganzen Tag nichts?' Sie antworteten: 'Weil uns niemand eingestellt hat.' Da sagte er: 'Geht auch ihr noch hin und arbeitet in meinem Weinberg!'Am Abend sagte der Weinbergbesitzer zu seinem Verwalter: 'Ruf die Leute zusammen und zahl allen ihren Lohn! Fang bei denen an, die zuletzt gekommen sind, und höre bei den ersten auf.' Die Männer, die erst um fünf Uhr angefangen hatten, traten vor, und jeder bekam ein Silberstück.
Als nun die an der Reihe waren, die ganz früh angefangen hatten, dachten sie, sie würden entsprechend besser bezahlt, aber auch sie bekamen jeder ein Silberstück. Da murrten sie über den Weinbergbesitzer und sagten: 'Diese da, die zuletzt gekommen sind, haben nur eine Stunde lang gearbeitet, und du behandelst sie genauso wie uns? Dabei haben wir den ganzen Tag über in der Hitze geschuftet!' Da sagte der Weinbergbesitzer zu einem von ihnen: 'Mein Lieber, ich tue dir kein Unrecht. Hatten wir uns nicht auf ein Silberstück geeinigt? Das hast du bekommen, und nun geh! Ich will nun einmal dem letzten hier genausoviel geben wie dir! Ist es nicht meine Sache, was ich mit meinem Eigentum mache? Oder bist du neidisch, weil ich großzügig bin?'
Jesus schloß: So werden die Letzten die Ersten sein, und die Ersten die Letzten.
). Alle bekommen den gleichen Lohn, obwohl einige mehr als die anderen gearbeitet haben. Ist das fair?Denken wir an den älteren Bruder des verlorenen Sohnes (
Lukas 15, Verse 25 bis 32: Der ältere Sohn war noch auf dem Feld. Als er zurückkam und sich dem Haus näherte, hörte er das Singen und Tanzen. Er rief einen der Diener herbei und fragte ihn, was denn da los sei. Der sagte: 'Dein Bruder ist zurückgekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederhat.' Der ältere Sohn wurde zornig und wollte nicht ins Haus gehen. Da kam der Vater heraus und redete ihm gut zu. Aber der Sohn sagte zu ihm: 'Du weißt doch: All die Jahre habe ich wie ein Sklave für dich geschuftet, nie war ich dir ungehorsam. Was habe ich dafür bekommen? Mir hast du nie auch nur einen Ziegenbock gegeben, damit ich mit meinen Freunden feiern konnte. Aber der da, dein Sohn, hat dein Geld mit Huren durchgebracht; und jetzt kommt er nach Hause, da schlachtest du gleich das Mastkalb für ihn.' 'Mein Sohn', sagte der Vater, 'du bist immer bei mir, und dir gehört alles, was ich habe. Wir konnten doch gar nicht anders als feiern und uns freuen! Denn dein Bruder war tot, jetzt ist er wieder am Leben. Er war verloren, und jetzt ist er wiedergefunden.'). Er vergleicht sich mit seinem jüngeren Bruder und fühlt sich von seinem Vater - von Gott - ungerecht behandelt!Oder denken wir an Zachäus (
Lukas 19, Verse 1 bis 10: Jesus ging nach Jericho hinein und zog durch die Stadt. In Jericho lebte ein Mann namens Zachäus. Er war der oberste Zolleinnehmer in der Stadt und war sehr reich. Er wollte unbedingt sehen, wer dieser Jesus sei. Aber er war klein, und die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht. So lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus sehen zu können; denn dort mußte er vorbeikommen. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und redete ihn an: »Zachäus, komm schnell herunter, ich muß heute dein Gast sein!« Zachäus stieg schnell vom Baum und nahm Jesus voller Freude bei sich auf. Alle sahen es und murrten; sie sagten: »Bei einem ausgemachten Sünder ist er eingekehrt!«Aber Zachäus wandte sich an den Herrn und sagte zu ihm: »Herr, ich verspreche dir, ich werde die Hälfte meines Besitzes den Armen geben. Und wenn ich jemand zuviel abgenommen habe, will ich es ihm vierfach zurückgeben.« Darauf sagte Jesus zu ihm: »Heute ist dir und deiner ganzen Hausgemeinschaft die Rettung zuteil geworden! Auch du bist ja ein Sohn Abrahams. Der Menschensohn ist gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten.«
). Eine ganze Stadt ist empört, daß Jesus ausgerechnet zu ihm geht. Die Freude im Himmel können sie nicht nachvollziehen!Oder denken wir an uns. Jedes Mal, wenn wir uns mit anderen vergleichen werden wir entweder bitter oder stolz. Wir fragen uns entweder, weshalb geht es dem so gut, weshalb hat Gott ihm diese Gaben und Fähigkeiten gegeben, diese Aufgabe anvertraut, weshalb erhört Gott seine Gebete und was ist mit mir?
Oder wir denken, daß haben wir verdient, diese Gaben, diese Aufgabe, daß Gott unsere Gebete beantwortet, daß es uns so gut geht.
Vergleichen mit anderen macht entweder bitter oder stolz und beides ist Sünde und bringt uns um seine Gerechtigkeit, bringt uns um Jesus!
Gott ist nicht fair! Er ist gerecht! Er allein legt fest, was gerecht ist. Er ist Liebe und er sieht jeden einzelnen und er geht individuell auf jeden von uns ein und er gibt jedem, was er braucht!
Gott ist gerecht! Und wir dürfen trotzdem leben! Er hat unsere Anklageschrift nicht veröffentlicht, sondern ans Kreuz geheftet! Jesus ist unsere Gerechtigkeit!
Als ich letzte Woche auf einem Balkon saß, was selten genug geschieht, war ausgerechnet der Himmel verhangen und die Sonne kam kaum durch. Trotzdem - so wurde mir deutlich - ist die Sonne da, auch wenn die Wolken sie jetzt verdecken. Es gibt keinen Tag ohne Sonne. Und selbst, wenn es ganz dunkel und Nacht ist, trotzdem ist die Sonne da. Nur wir können sie dann nicht sehen. Es gibt keine Nacht ohne Sonne!
Genauso ist Jesus und seine Gerechtigkeit für uns da. Ob der Himmel verhangen ist und die Wolken stören. Selbst wenn es Nacht sein sollte und wir die Hand vor Augen nicht sehen, trotzdem ist Jesus und seine Gerechtigkeit da!