Wenn zwei gute Freunde sich sehr lange Zeit nicht gesehen haben, sagt normalerweise der eine zum anderen: „Du hast Dich ja überhaupt nicht verändert!“
Obwohl das ja so niemals stimmt. Es sind mindestens ein paar graue Haare dazugekommen, vielleicht bringt man nach all den Jahren auch ein paar Kilo mehr auf die Wage. Wahrscheinlich sind auch ein paar Falten hier und ein paar Fältchen dort hinzugekommen, der eine oder andere Pickel. Vielleicht auch eine neue Brille und ein neues Parfüm.
Aber man hört so etwas natürlich einerseits sehr gerne, daß man sich angeblich in all den Jahren überhaupt nicht verändert hat und freut sich über dieses Kompliment, daß man trotz seines hohen Alters immer noch Derselbe geblieben ist.
Andererseits kann einen so ein Satz natürlich auch furchtbar ärgern, weil man sich eben doch verändert hat und das nicht nur äußerlich – und manchmal ja auch tatsächlich zu seinem Vorteil – sondern eben auch innerlich – und dabei dann hoffentlich auch zu seinem Besten.
Schließlich möchte man doch weiterkommen, innerlich wachsen und reifen, zunehmen an Wissen und Erkenntnis. Man möchte nicht mehr der kleine dumme Junge von damals sein, der keine Ahnung vom Leben hat. Man möchte anerkannt werden für das, was man mittlerweile erreicht und geschafft hat, für das, was man weiß und das, was man ist.
Deshalb kann so ein Satz: „Du hast Dich ja überhaupt nicht verändert!“ einen schon ärgern, vor allem dann, wenn man weiß, daß man sich tatsächlich verändert hat, daß man nicht mehr derselbe ist, daß man nicht mehr der von damals ist, daß man mittlerweile zu vielen Dingen eine andere Einstellung hat und auch sein Leben ganz anders gestaltet, als damals.
In der Regel verändern wir Menschen uns nämlich. Der eine schneller als der andere. Der eine merkt es selbst, dem anderen wird es von guten Freunden bescheinigt. Die Veränderung kommt Schritt für Schritt und sie ist unaufhaltsam! Das Alter spielt dabei eine Rolle. Die neue Arbeitsstelle, eine andere Umgebung, neue Bekannte und Freunde. Die tausend Dinge des Lebens die uns prägen, herausfordern und letztlich – erst unscheinbar – aber letztlich eben doch sehr deutlich verändern. Manchmal will man sich ja auch selbst verändern: Sich ein neues Outfit verpassen, eine neue Frisur. Manchmal will man sich aber nicht nur äußerlich verändern, sondern auch etwas für sein Innenleben tun, will an sich arbeiten um ungute Charaktereigenschaften zu überwinden, will sich schlechte Angewohnheiten abgewöhnen und dafür Neues angewöhnen. Es ist leichter seine Wohnung zu verändern, als sich selbst. Es ist einfacher seine Haarfarbe zu wechseln, als gegen ungute Eigenschaften anzugehen, eintrainierte Verhaltensmuster abzulegen und die eigene Angst oder den Stolz zu besiegen.
Wir können mit Leichtigkeit vieles verändern und auf den Kopf stellen, nur mit uns selbst tun wir uns so manches Mal sehr schwer, mit unserem alten Adam und auch mit der alten Eva – je nach Geschlecht versteht sich. Dabei sind wir einem ständigen Veränderungsprozeß unterzogen und wir verändern uns ja auch. Nur den Stolz oder den Neid, vielleicht auch unsere Selbstgerechtigkeit oder den Geiz, oder was auch immer uns selbst – und vor allem die anderen – quält, das haben wir vielleicht noch nicht überwunden. Da sind wir tatsächlich immer noch die Alten und da hat unser guter Bekannter eben recht, wenn er uns sagt: „Du hast Dich ja überhaupt nicht verändert!“
Auch wenn wir das so natürlich nicht hören wollen! Aber es ist eben die Wahrheit. Und nicht jede Wahrheit ist angenehm. Aber sie ist notwendig und hilfreich. Denn wir müssen nicht bleiben wie wir sind! Und wir dürfen auch nicht bleiben, wie wir sind, weil Gott uns verändern, uns prägen, uns umgestalten will, uns Jesus immer ähnlicher machen möchte. Gott möchte, daß wir mehr und mehr so werden wie er.
Matthäus 5, Vers 48: Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.Das ist das erklärte Ziel Gottes mit Deinem und meinem Leben! Und davon weicht Gott keinen Millimeter ab. Gott möchte uns verändern. Er will, daß wir so werden wie er! Dabei drängt sich Gott uns allerdings nicht auf. Er überfordert uns auch nicht. Er läßt uns Zeit. Aber er läßt uns damit niemals in Ruhe. Immer wieder – und meistens dann, wenn wir es überhaupt nicht hören wollen – sagt er uns durch sein Wort, durch einen unserer Mitchristen, eben durch seinen guten Heiligen Geist auf ganz unterschiedliche Art und Weise, aber deutlich und unmißverständlich:
„Du sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.“Dabei geht es nicht um unsere Frisur, um unser äußeres Erscheinungsbild, es geht Gott um alles. Es geht ihm um unser ganzes Leben, um unser Denken und Reden, um unser Handeln und Tun, um unseren Sonntag und Alltag.
Das ist gemeint, wenn es in der ersten Frage des Heidelberger Katechismus heißt: „Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? Daß ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre.“ Und zum Schluß heißt es: „Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiß und von Herzen willig und bereit, fortan ihm zu leben.“Genau darum geht es! Wer in dem Bewußtsein lebt, daß er mit Leib und Seele nicht mehr sich selbst, sondern Jesus gehört, wird sich verändern. Er wird durch Gott verändert werden.
Wir Menschen verändern uns. Ob wir das wollen oder nicht. Nicht immer zu unserem Vorteil und schon gar nicht zu unserem Besten. Gott will uns auch verändern. Er will dabei allerdings wirklich unser Bestes und das wir uns nicht nur zu unserem eigenen Vorteil, sondern vor allen Dingen vorteilhaft für unsere Mitmenschen und zur Ehre Gottes verändern.
Wenn man nach Jahren wieder zurück an seinen Heimatort kommt, oder bei einem Klassentreffen auf die Mitschüler von vor zwanzig oder mehr Jahren trifft, merkt man wie schnell sich alles verändert. Nicht nur die Stadt hat ein neues Gesicht. Auch die alten Bekannten haben sich verändert und nicht nur äußerlich und familiär, oder beruflich. Sie sind nicht mehr dieselben. Das Leben ist weiter gelaufen und die Bekannten und Freunde von damals erscheinen einem fremd und unbekannt. Doch nicht nur sie haben sich verändert. Man hat sich selbst verändert. Man ist nicht mehr derselbe. Man ist nicht mehr der Alte.
Da kann einen schon die Angst packen, wenn man sieht, wie schnell sich alles verändert. Wie Altbekanntes und Vertrautes einem auf einmal völlig fremd vorkommt. Ja, wie selbst Menschen, mit denen man ganz eng zusammen war, mit denen man eine Wegstrecke des Lebens gemeinsam gegangen ist, sich völlig verändert haben.
Wir brauchen da gar nicht an den Euro zu denken und an all die Veränderungen, die da dran hängen, wenn wir in der EG wirklich zu einer Währungsunion zusammenwachsen und es in vier Jahren und einem Monat keine DM mehr geben wird. Wir spüren und merken, wie sich alles verändert, wie alles im Fluß ist und nichts bleibt, wie es war. Das einzige was sicher ist, ist die Veränderung!
Der deutsche katholische Theologe und Philosoph Franz von Baader (1765 – 1841) hat gesagt:
„Alles Leben steht unter dem Paradox, daß wenn es beim alten bleiben soll, es nicht beim alten bleiben darf.“ Mit Willy Brandt kann man dem nur zufügen: „Gerade wer das Bewahrenswerte bewahren will, muß verändern, was der Erneuerung bedarf.“Unser Leben lebt von der Veränderung und wir verändern uns mit.
Der einzige, der sich niemals verändert, der immer derselbe und der „Alte“ bleibt, daß ist der lebendige Gott! Gott ist unwandelbar!
Und das einzige, was keiner permanenten Veränderung unterworfen ist, ist das geschriebene Wort Gottes. Das, was Gott gesagt hat gilt für immer und ewig.
Jakobus 1, Verse 13 bis 17:
Alles, was gut und vollkommen ist, das kommt von Gott, dem Vater des Lichts. Er ist unwandelbar; niemals wechseln bei ihm Licht und Finsternis, Gutes und Böses.Nur Gott verändert sich niemals! Bei ihm gibt es weder eine Veränderung zum Guten und schon gar nicht eine Veränderung zum Bösen hin. Gottes Charakter wird sich niemals ändern. In ihm gibt es keine Veränderung.
Psalm 33, Verse 11 bis 12:
Der Ratschluß des Herrn bleibt ewig bestehen, die Pläne seines Herzens überdauern die Zeiten. Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, der Nation, die er sich zum Erbteil erwählt hat. Gottes Gedanken und Pläne ändern sich nicht. Was er sich vorgenommen hat, führt er aus. Gott ändert niemals seine Meinung! Auf das, was er sagt ist absolut Verlaß.Maleachi 3, Verse 6 bis 7a:
»Nein, ich habe mich nicht geändert«, sagt der HERR, »aber ihr habt euch auch nicht geändert. Ihr seid immer noch die echten Söhne eures Stammvaters Jakob! Wie alle eure Vorfahren habt ihr mir nicht gehorcht und meine Gebote nicht befolgt. Kehrt um zu mir, dann will auch ich zu euch umkehren und euch helfen, ich, der HERR, der Herrscher der Welt. Gott verändert sich nicht. Er sagt nicht heute „hü“ und morgen „hott“. Auf ihn ist Verlaß! Im Gegensatz zu uns. Denn er möchte, daß wir uns verändern, daß wir nicht auf den alten Wegen der Schuld und der Sünde umherlaufen, sondern ihm folgen, ihn ernst nehmen, ihm gehorchen und nach dem leben, was er uns sagt. Das erklärte Ziel Gottes mit unserem Leben ist tatsächlich unsere Veränderung! Davon weicht Gott keinen Millimeter ab. Gott möchte uns verändern. Er will, daß wir so werden wie er!2. Timotheus 2, Verse 12 bis 13:
Wenn wir mit ihm geduldig leiden, werden wir auch mit ihm herrschen. Wenn wir aber nicht zu ihm halten, wird auch er nicht zu uns halten. Und doch bleibt er treu, auch wenn wir ihm untreu sind; denn er kann sich selbst nicht untreu werden. Gott allein ist wirklich treu. Er steht zu seinem Wort und er steht zu seinem Volk. Er steht zu uns und er bleibt uns treu, selbst wenn wir ihn verlassen und ihm den Rücken zukehren. Auch wenn wir nicht so leben, wie wir leben sollten, wird er immer noch zu uns stehen. Seine Liebe ist nicht abhängig von unserem Gehorsam, seine Treue nicht von unserer Hingabe. Sein JA zu uns gilt – nicht als Freibrief und schon gar nicht als bequemes Ruhekissen – sondern als Einladung, als Herausforderung und Hoffnungswort. So wartet er in unendlicher Liebe und Geduld, in Treue und Barmherzigkeit auf seine verlorenen Kinder, auf die, die sich selbst verloren haben, auf die, die sich an die Dinge dieser Welt verloren haben, auf alle, die endlich wieder nach Hause wollen. So steht er am Fenster und schaut sich die Augen nach uns aus und wartet auf unser kleines Ja zu seinem längst gesprochenen und großen JA (siehe Lukas 15 – der Vater der beiden verlorenen Söhne)!Psalm 102, Verse 25 bis 28:
Darum flehe ich ihn an: Mein Gott, laß mich nicht so früh sterben! Herr, dein Leben hat keinen Anfang und kein Ende. Vor langer Zeit hast du, Herr, alles geschaffen. Die Erde und die Himmel, alles ist das Werk deiner Hände. Sie werden vergehen, du aber bleibst. Wie alte Kleider werden sie zerfallen, wie ein abgetragenes Gewand wechselst du sie und schaffst sie neu. Du aber bleibst ein und derselbe, du wirst immer und ewig leben. Gott ist und bleibt in Ewigkeit derselbe!So hat er sich Mose vorgestellt, als der ewig Seiende, als den, auf den Verlaß ist, der sich niemals verändert, der so bleibt wie er war,
2. Mose 3, Vers 14: Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der »Ich bin« hat mich zu euch gesandt. Gott selbst ändert sich nie und nichts und niemand kann Gott ändern. Er ist der einzige, der sich nicht verändern muß, der so bleibt, wie er war, auf den wirklich Verlaß ist und der uns niemals enttäuscht. Er allein ist wirklich treu. Er bleibt sich selbst treu und er bleibt uns treu. Im Vollsinn des Wortes ist nur Gott treu (5. Mose 7, Vers 9: So erkennt doch: Der Herr, euer Gott, ist der wahre und treue Gott! Über Tausende von Generationen steht er zu seinem Bund und erweist allen seine Güte, die ihn lieben und sich an seine Gebote halten. 5. Mose 32, Vers 4: Vollkommen und gerecht ist alles, was er tut. Er ist ein Fels - auf ihn ist stets Verlaß. Er hält, was er verspricht; er ist gerecht und treu.). Er ist der Unwandelbare (Jak1,17), der sein Wort nie bricht (Ps33,4).Darum erwartet Gott, daß man ihm vertraut und dies durch die Hingabe seines Lebens beweist (
Psalm 84, Vers 13: HERR, du großer und mächtiger Gott, wie gut hat es jeder, der sich auf dich verläßt! Jesaja 26, Vers 4: Ja, vertraut dem Herrn für immer, denn er, unser Gott, ist ein starker Fels für alle Zeiten. Jeremia 17, Vers 7: Doch Segen soll über alle kommen, die allein auf mich, den HERRN, ihr Vertrauen setzen!). Wer ihm vertraut, ihm glaubt, sich auf ihn verläßt, wird erfahren, daß er wirklich treu und zuverlässig ist (Ps25,3). Er wird ihn als den Helfer (Ps40,18), Heiland (Ps17,7) und Schild (Ps18,31) seines Lebens erkennen und so sein Leben retten (Jer39,18).Offenbarung 1, Vers 4:
Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige. Er allein ist der Unwandelbare. Er allein ist und bleibt derselbe, der „Alte“, der auf den wirklich Verlaß ist, der sich niemals und durch nichts verändert. Er bleibt sich selbst treu. Er mu&szhig; sich nicht verändern. Zwischen Gottes Wesen einerseits und Gottes Reden und Tun anderseits besteht vollkommene Übereinstimmung (2Kor1,20). Gott kann nicht lügen (2Sam7,28; 1Kön17,24; Ps19,10; 111,8; 119,86.151.160; Mal2,6). Seine Verheißungen und Drohungen erfüllt er unbedingt (1Mo24,27; Ps33,4; 89,3; 92,3; 100,5; 117,2; 119,90; Dan4,34; Röm15,8). Mit seinem Wort und seiner Treue können wir unter allen Umständen rechnen. Hier ist das Fundament unseres Heils (Ps36,6; 40,11; 91,4). Wer ihm und seinem Wort vertraut, erfährt in überwältigender Weise die Güte und Treue des Herrn (Ps40,11f; 57,11).Alles ist der Veränderung unterworfen. Alles ist im Fluß und nichts bleibt, wie es war. Nur er, der Unwandelbare steht da wie ein Fels in der Brandung. Ganz egal, was auch immer passiert. Auch, wenn alles drunter und drüber geht, in der Welt, in unserem, wenn nichts mehr sicher ist und alles ins Wanken gerät, man nicht mehr ein noch aus weiß, auf IHN, den Unwandelbaren ist und bleibt Verlaß! Uns geht es oft, wie es Israel zur Zeit des Propheten Jesaja ging,
Jesaja 49, Verse 14 bis 16a: Jerusalem klagt: «Ach, der Herr hat mich im Stich gelassen, er hat mich längst vergessen!» Doch der Herr antwortet: «Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen? Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen? Und selbst wenn sie es vergessen würde - ich vergesse dich niemals! Unauslöschlich habe ich deinen Namen auf meine Handflächen geschrieben!» Wir meinen oft – wie Israel damals – Gott hat uns vergessen, verlassen, hat sich verändert, hat Wichtigeres zu tun, kümmert sich jetzt um andere und wir sind verlassen und vergessen. Doch selbst – wenn eine Mutter ihr Kind vergessen könnte – was an sich und gerade am Muttertag schon ein Unding ist – aber selbst, wenn so etwas Undenkbares passieren sollte – Gott wird uns niemals vergessen. In Jesus hat er uns doch unauslöschlich und unwiderruflich in seine Handflächen gezeichnet. Seine Hände wurden für uns durchbohrt.Auf ihn – den Unwandelbaren – ist 100% Verlaß!
Hebräer 13, Vers 8: Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und für alle Zeiten!